Bereits ist es ein Jahr her seit der Steinacher Fischer Peter Klingenstein verstorben ist. Die Steinacherinnen und Steinacher vermissen ihn, es ist ruhig geworden um die Anlegestelle beim Haus Klingenstein. Die Hoffnung, wieder Fische kaufen zu können von einem Steinacher Fischer, blieb bestehen. Es gab in der Familie gewisse Abklärungen beim Kanton und Fischereiverband, was nötig wäre um den Fischereibetrieb weiterführen zu können.
Wer im Bodensee fischen will, muss eine 3-jährige praktische Ausbildung absolvieren. Dazu wird der theoretische Teil in Starnberg (Bayern) mit mehreren Blöcken à drei Wochen ausgebildet. So schreiben es die Behörden vor. Die Infrastruktur an der Seestrasse 5 ist in die Jahre gekommen. Der Arbeitsraum sowie der Kühlraum müssten erneuert werden, sagt Cornelia Klingenstein. Dazu kommen die in die Jahre gekommenen Schiffe. Dass der Bodensee immer weniger Fische hergibt, ist kein Geheimnis. Aus all diesen Gründen hat sich die ganze Familie Klingenstein entschlossen, den Familienbetrieb nicht weiter zu führen. Die Fischerei Klingenstein hatte eine treue Kundschaft, welche teils von weit her gekommen ist, um frische Fische zu kaufen. An der Nachfrage liegt es nicht, meint Sohn Matthias Klingenstein. Die wäre weiterhin vorhanden gewesen. Aber natürlich spielt der wirtschaftliche Aspekt auch eine Rolle.
Über Jahrzehnte konnte man in Steinach am Seeufer Fische direkt vom Fischer kaufen. Das ist nun vorbei. Was bleibt sind Erinnerungen an schöne Momente, an wunderbare Gespräche und natürlich an einen feinen Fisch von der Fischerei Klingenstein. Für die jahrelange Treue möchte sich die ganze Familie Klingenstein bedanken. (Text: pd, Bilder: Fritz Heinze)