Im November des vergangenen Jahres berichtete Gwüsst. ch bereits über das am 1. Januar 2024 beginnende Obligatorium des Güllens mit Schleppschläuchen. Das aber verbunden mit einigen Bedingungen, die auch zur Befreiung der Vorschrift führen könnten.
Inzwischen ist die Zeit angebrochen, die Gülle auf die Wiesen zu bringen. Beim zweiten Besuch auf dem Bio-Hof von Sabrina und Jakob Schmid präsentierte er das einsatzbereite Güllenfass, bereit zur Abfahrt auf die Wiese. In schmalen Streifen bringen die Schläuche unmittelbar oberhalb der Grasfläche die Gülle auf die Erde. In gleichmässigen Abständen und mit minimalen Geruchsimmissionen. Was auch auffällt, dass die bearbeitete Wiese nicht grossflächig mit Gülle versehen wird, sondern entsprechende dem Abstand der Schläuche in schmalen Streifen mit gleichmässigen Abständen. Hier liegt ein weiterer Effekt darin, dass die Blumen unbeschadet stehen bleiben, also weiterhin den Insekten zur Verfügung stehen. Mit sieben Metern Breite bringt Schmid die Gülle auf die Wiese. “Eigentlich wäre mir eine grössere Breite entgegengekommen, doch sind die sieben Meter auf meinen Liegenschaften ideal.” Im Weiteren müsse beim Güllen auf einiges geachtet werden, erklärt Jakob Schmid. Notwendig sei die richtige Konsistenz der Gülle, dass sie sich nicht nur auf die Wiese lege, sondern in den Boden versickere. Dabei sei es wichtig, dass sie gelagert sei.
Das Konzept „Güllen mit Schleppschläuchen“ unterstützen
Für ihn als Bio-Bauer sei es wichtig und notwendig, dass die Gülle stimme beim Verteilen. Er könne für die Wachstumsförderung seiner Produkte keine Zusatzmittel einsetzen. So sei die Gülle für ihn kein Abfallprodukt, das er auf die Wiese gebe, sondern ein wichtiger Teil seiner Produktion im Rahmen der Arbeit mit der Natur. „Das System ist gut für das Klimaziel. Das ist aber nur die eine Seite“, erklärt Schmid, „die Düngerverwertung ist mit dem Schleppschlauch effizienter, wir bringen damit mehr Stickstoff in den Boden.“ Als weitere positive Aspekte des Systems werden die geringere Futterverschmutzung und exaktes Güllen an Feldgrenzen genannt. Nebenbei erwähnte er auch, dass die Auslage von mehreren tausend Franken für die Anschaffung der Maschine nicht eben im günstigsten Moment gekommen sei, doch befürworte er das System des Schleppschlauch-Güllens. (Text und Bilder: Fritz Heinz)