Der Sonntagnachmittag im Steinacher Gemeindesaal war als Chnusperliplausch ausgeschrieben. Die Mehrheit der Gäste an diesem Anlass, organisiert vom Männerchor, setzte auf den Genuss von Fischchnusperli. Alternativ waren auch Grillwürste auf der Menükarte. Parallel zum Chnusperliessen bot Othmar Huser Backgroundmusik in Form von gesanglichen und Handharmonikadarbietungen.
Mit fast voll besetztem Saal konnten die Sänger hüben und drüben, im Saal wie in der Küche, ihres Amtes walten. Die Aufgaben waren verteilt. Die digitale Bestellungsaufnahme hatte zur positiven Folge, dass das bestellte Bier unmittelbar nach dem Eintippen bereits auf dem Tisch stand. Tenümässig sei hier festgestellt, dass sich etliche Männer in den Schürzen leicht unpässlich vorkamen, denn, wie mir ein Sänger verriet, zuhause trage er solches nicht, Küchenarbeit sei nicht in seinem Pflichtenheft enthalten. Das aber nur ein paar Gedanken am Rand. Was das Essen anbelangte, lautete das Urteil: „Tipp, topp, übliche Qualität“. Es waren Felchenchnusperli, wie Othmar Huser versicherte. Dass sie im Zürichsee gefangen wurden, tat der Sache keinen Abbruch.
Auch an diesem Nachmittag durfte festgestellt werden, dass die Steinacherinnen und Steinacher bei jedem im Dorf stattfindenden Anlass dabei sind. Und dazu in guter Stimmung. Wenn wir hier über die gute Stimmung sprechen, darf nicht vergessen werden, dass der Männerchor mit grosser Umsicht dafür gesorgt hatte, dass es so ist. Ein Blick auf das Programm der gesungenen Lieder lässt den Verdacht aufkommen, dass sie sich gesanglich, an diesem Nachmittag, der eigentlich von Chnusperli hätte dominiert werden sollen, mit den präsentierten Liedern ganz schön ins Zeug gelegt hatten. Mit leichter Kost kam der erste Teil ihres Auftrittes daher, mit Frühlingsboten, Maientraum und blühender Welt. Im zweiten gingen die Anforderungen von Dirigentin Jasmina Golnik an die Sänger auf ein etwas höheres Niveau. Einerseits ein Lied von Wolfgang Amadeus Mozart und anderseits der Ungarische Tanz von Johannes Brahms und dazu mit Begleitung am Flügel von Ursula Oelke, prachtvolle Darbietungen. Und zum Schluss wurden die Gäste überrascht mit der Gesangseinlage der beiden Jodlerinnen Rita Grab und Katja Hutter beim „Baumeln der Seele“, beide keine Unbekannten in Steinach. Und so setzte das Chnusperliessen des Männerchors in mehrfacher Hinsicht positive Akzente, die den Sonntagnachmittag zu einem schönen Nachmittag werden liessen. (Text und Bilder: Fritz Heinze)
