Der diesjährige Jubilarenanlass stand unter einem ganz besonderen Stern. Alle Steinacherinnen und Steinacher der Jahrgänge 1944, 1939, 1934 und ältere erhielten von der Gemeindeleitung eine Einladung, im Gemeindesaal gemeinsam zu feiern. Und somit sind wir bei der Besonderheit der Veranstaltung angelangt: Erstmals erhielt ich zu einem Jubilarenanlass keine Anfrage betreffs einer Bildreportage, sondern eine persönliche Einladung, mitzufeiern. Das heisst, ich gehöre nichtmehr zu den Jüngsten. Aber immerhin zu den Jüngsten der Eingeladenen, die an diesem Nachmittag mitfeierten.
Mit Gattin Margrit und Tochter Regula sitze ich nun in mitten der Gesellschaft, möchte das eine mit dem andern verbinden und werde nun einen Bericht über den Anlass aus der Froschperspektive abgeben. Entgegen dem früheren Konzept, als ich das aus der Vogelperspektive getan hatte. Also berichte ich aus der Mitte der geladenen Gäste, vor mir ein Stück Torte und eine Tasse Kaffee und im Anschluss daran auf eine weiterhin gute Gesundheit mit einem Glas Wein anstossend. Fernab von irgendwelchen journalistischen Pflichten. Sie, liebe Lesende, mögen sich nun fragen, wie das geht? Jahrelanges Training und der Wille, einerseits meine erste Einladung an einen solchen Event zu geniessen und anderseits meine Aufgabe, ein letztes Mal darüber zu berichten, trotzdem wahrzunehmen.
Viel fürs leibliche und das seelische Wohl
An die 90 Personen treffen sich an diesem Mittwoch zum Jubilarenanlass von den oben erwähnten Jahrgängen. Begrüsst von Gemeinderat Markus Lanter und gleich auch bedient von einem Team um Arina Rüdiger, Mitarbeiterin auf der Ratskanzlei der Gemeindeverwaltung und Organisatorin des Anlasses. Unter dem Motto „Schützt einheimisches Schaffen“ kam auch das Stück Schwarzwälder Torte aus einheimischer Produktion auf den Tisch. Während etwas für das leibliche Wohl getan wurde, füllte sich die Bühne mit jenen Personen, die für die emotionalen Werte zuständig zeichnen. Ihr Auftritt am Jubiläumsanlass hat Tradition, es ist der Männerchor Steinach. Rund 35 Männer unter der Leitung von Jasmina Golnik und dem Präsidenten und Handörgeler Othmar Huser bemühen sich mit Erfolg in einem ersten Teil die Anwesenden mit schönen Liedern und den damit verbundenen frühlingshaften Inhalten die warme Jahreszeit in den Saal zu bringen und in einem zweiten Teil widmen sich die stimmgewaltigen Männer dem emotionalen Aspekten des Lebens, deren Präsentation an diesem Nachmittag ein Muss ist. Die Aufforderung durch den Männerchor, die „Seele baumeln zu lassen“ wird immer gern gehört, und würde auch im gesellschaftlichen Kontext mehr Beachtung verdienen. Und wenn denn auch der „Bajazzo“ angestimmt wird, sind dem Männerchor andächtig zuhörende Gäste garantiert.
Die Jubilierenden erleben an diesem Nachmittag ein Zusammentreffen, das einerseits für etliche Routine sein mag, anderseits aber auch Aha-Erlebnisse auslösen kann. Man hat sich, trotz Dorfgemeinschaft, aus den Augen verloren und trifft sich hier wieder. Generell gilt aber, dass jedes Fest, das man erleben kann, ein schönes Fest ist. In diesem Sinn sei auch jenen gedankt, die dafür bemüht sind, sich mit ihrer Arbeit im Servicebereich für das auch so wichtige leibliche Wohl der Anwesenden zu sorgen. (Text und Bilder: Fritz Heinze)