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Das Leben als Winzer – Pur, unverfälscht, ehrlich.

aus der Serie Weingut im Winter

Im Winter mal so richtig ausspannen? Fehlanzeige. Für Winzerinnen und Winzer gibt es auch im Winter genug zu tun. Aber alles geht gemächlicher zu und her. In unserer Serie “Weingut im Winter” schauen wir den Thaler Winzer*innen über die Schulter.

Heute mit Roman Rutishauser, der in der dritten Generation das Weingut am Steinigen Tisch führt.

Roman, du hast ein turbulentes, aber sehr erfolgreiches Jahr hinter dir. Wiederum kamen wertvolle Auszeichnungen dazu. Nebst dem Weinmagazin Vinum (gelistet im Weinguide Schweiz, bei den 200 besten Winzern) bestätigt auch Gault&Millau euer leidenschaftliches Schaffen in Weinberg und Weinkeller und listet euch nach 2021 erneut in ihrem Guide 2022 unter den 150 besten Schweizer Winzern.

Kannst du dich jetzt etwas ausruhen oder was gibt es für dich über die Wintermonate zu tun?

Die Auszeichnungen sind für mich grosse Anerkennung, machen mich stolz, tun sehr gut und spornen an. Immer weiter auf dem Weg zum Spitzenwein vom Buchberg.

Die Rebe befindet sich über die Wintermonate in der sogenannten Winterruhe. Für uns Winzer der optimale Zeitpunkt, sie gekonnt zurückzuschneiden. Eine herrliche Arbeit, bei fast jedem Wetter. Ich geniesse diese Zeit im Weinberg, mal wieder so richtig den Kopf zu lüften und die Gedanken an Vergangenheit und Zukunft schweifen zu lassen. Entschleunigen.

Im Weinkeller befinden sich die Jungweine im Ausbau, in ihrer sanften Entstehung. Dieser Prozess wird von mir stetig überwacht, kontrolliert und begleitet.

Weiter stehen einige Arbeiten im Büro, Marketing und die allgemeine Planung des nächsten Rebjahres an. Abfüllvorbereitungen resp. Planungen gehören da auch dazu. So wird mir auch im Winter nicht langweilig. Ich geniesse jedoch, dass alles etwas langsamer zu und her geht.

Welche Jahreszeit ist für dich die Schönste?
Jede Jahreszeit hat seine schönen, spannenden und herausfordernden Seiten. Ich liebe die Abwechslung, die Herausforderungen, welche unser Beruf in allen Sparten und Jahreszeiten mit sich bringt. Ich brauche das, sonst wäre mir zu langweilig und ich somit nicht am richtigen Ort.

  • Der Winter: mit seinem Schnee- und Eiszauber
  • Der Frühling: wenn alles Leben im Weinberg erwacht – ein wiederkehrendes Wunder
  • Der Sommer: facettenreiche Natur – arbeitsintensiv
  • Der Herbst: Die Früchte ernten, für welche wir monatelang unser Herzblut einsetzen und hingeben – der Höhepunkt!

Was liebst du an deinem Beruf am meisten?
Die Natur und damit verbunden die Abwechslung resp. die Vielfalt.

Kein Jahr ist gleich wie das andere. Pur, unverfälscht, ehrlich.

Was sind deine grössten Herausforderungen?

Sich stetig weiterzuentwickeln, die Launen/Spannungen der Natur zu erkennen und anschliessend bezogen auf unsere Produkte, optimal zu nehmen und meistern. Guter Wein ist kein Zufall. Guter Wein ist auch nicht umsonst zu haben. Unsere Produktionskosten im Steillagenweinbau hier im Rheintal am Bodensee, liegen 30-50 % höher als in andere Weinbauregionen der Schweiz. Mehr Aufwand, tiefere Erträge, wettbewerbsfähig bleiben durch einzigartige, qualitativ hochstehende Weine.

Hast du Zeit für Urlaub? Wann?
Viel Zeit für Urlaub bleibt nicht. Die Natur gibt uns den Takt vor. Wir versuchen im Rhythmus und Einklang mit ihr zu arbeiten und zu leben. Weil aber im Winter die Natur verlangsamt, bleibt uns Zeit für kurzen Urlaub. Im Februar nehme ich mir immer eine Woche Zeit für Skiurlaub mit der Familie. Ein Privileg in der Schweiz, dass ich sehr schätze und geniesse.

Herzlichen Dank Roman für den Einblick in dein Winzer-Leben im Winter. Und herzlichen Glückwunsch zu all deinen Erfolgen!

Die Serie “Weingut im Winter” schaut nächste Woche bei Tom Kobel von der Ochsentorkel Weinbau AG vorbei.

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